Idee

Ich sehe die Zukunft

Ich habe da so eine Idee. Das wird das nächste große Ding der gesundheitsschädlichen und modischen Wegwerfprodukte.

Es wird eine Sonnenbrille mit Gläsern aus bedruckbarer Folie, Papier oder Holzfurnier. Durch ihre Technologie wird sie sowohl Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit als auch Hornhautverkrümmung ausgleichen. Und das alles zu einem minimalen Herstellungspreis.

Das ist doch toll, oder?

Nun zur Technologie: Nehmt euch ein Blatt Papier, stecht mit einer Nadel ein kleines Loch hinein und schaut dann durch. Das Bild wird dunkler, aber schärfer. Wie bei einem Kameraobjektiv werden Fotos mit kleiner Blende, bei dem also das Licht durch ein kleines Loch auf den Sensor fällt, die Fotos von von bis hinten schärfer. Die Größe der Blendenöffnung bestimmt die Größe der Lichtscheibe, die auf den Sensor fällt. Je kleiner die Scheibe, desto besser sind Konturen abgegrenzt aber auch desto dunkler ist das Bild. Für eine Sonnenbrille ist das aber ein willkommener Effekt.

Wenn wir nun nicht nur ein Loch in das Blatt machen, sondern so 1-10 Millionen winzige Löcher, die dann wählbar z.B. 1/10 der Oberfläche durchlässig machen, komme ich zu einer üblichen Tönung von 90% oder 4 Blendenstufen. Durch die verteilten Löchter, bekomme ich einen besseren Bildausschnitt im Vergleich zu dem Tunnelblick mit nur einem Loch.

Wenn die Löcher jeweils kleiner sind, als die Pupille, bekomme ich mehr Sehschärfe als vorher, weil sonst die Pupille die Größe der Lichtscheibe begrenzt. Erst wenn die Löcher so klein werden, dass das Licht mehrerer Löcher die gleiche Sehzelle aktivieren, wird es wieder unscharf.

Das klingt doch immer noch toll.

Leider hat diese Idee allerhand Haken.

Je dicker die Folie ist, mehr muss man die Krümmung des Sehfeldes nachmodellieren. Das macht den Herstellungsprozess schwieriger. Aber je dünner die Folie ist, desto leichter geht sie kaputt. Kein Problem, wir designen hier ein billiges Produkt. Nehmen wir die dünne Variante.

So dünn wie die Folie nun ist, kann man sie nicht mehr manuell reinigen. Dann sind entweder die Löcher verstopft oder die Folie zerreißt. Damit wird es ein Wegwerfprodukt.

Mache ich die Löcher größer, wird das Produkt stabiler. Aber dann sieht man, wie durch eine billige VR Brille, überall das Wabenmuster.

Ein bischen Gesundheitsgefährdent ist das auch. Ich könnte auch eine Brille herstelle, die 99,9% abdunkelt. Und dann schaue ich in die Sonne, weil alles andere schwarz ist. Dann brennt die Sonne durch die Löcher die Netzhaut weg, während durch die Dunkelheit die Pupillen groß werden. Natürlich bewegt man permanent minimal die Augen. Aber das kann auch dazu führen, das ich mir dann viele Spuren in die Netzhaut brenne.

Mit einem Lasergravierer ließe sich ein Prototyp lasern. Ich wäre an einem Prototypen interessiert. Und wenn das jemand anders herstellt, brülle ich "Prior Art!!!1" und rette die Menschheit vor der modisch unterstützten Erblindung.

Gibt es da draußen schon ein Ideemarktplatz?

Amazon verkauft Produkte und bietet seine Plattform auch anderen Händlern zum Verkauf von Produkten an.
My-Hammer ist ein Marktplatz für Dienstleistungen.
Kickstarter bringt junge Unternehmer mit deren zukünftigen Kunden zusammen.

Was mir jetzt noch fehlt ist ein Marktplatz für Ideen.

Unternehmen wollen Produkte produzieren und suchen Hände ringend nach dem neuen Produkt, mit dem sie sich von ihrer Konkurrenz abheben können. Viel zu selten fragen sie aber die Menschen, die ihre Produkte anschließend kaufen sollen. Mich!
Und all die anderen da draußen, die Ideen haben, aber weder die Zeit noch die Ressourcen um sie umzusetzen.

Da wäre die Staffelei, bei der man alle Seiten der Leinwand bemalen kann, ein verbessertes Dokumentationssystem für Archeologen, ein Unterputzlichtschalter mit Wlan zum Fernsteuern, den gleichen als Kabelschalter für Deckenlampen zum nachrüsten und so weiter.

Wer baut mir das alles?

Beim Geschäftsmodell könnte man Prozente vom Verkaufserlös der aus dort gehosteten Ideen entstandenen Produkte in Betracht ziehen. Damit könnte man auch den Ideengeber vergüten. Da müsste man es nur noch schaffen, dass für alle Produkte, die aus Ideen von dort stammen, und deren Ideengeber es so wollen, auch Geld eingetrieben werden kann.

der Batman-Frisbee - eine Geschäftsidee für den Sommer 2015

OLEDs werden auf millimeterdickem Kunststoff aufgedruckt. Unterdessen sinken die Kosten. Sensoren werden immer häufiger eingesetzt und der Platzbedarf für Videoanzeigetechik sinkt ebenso.

Wie wäre es mit einer Wurfscheibe, die großflächig Display ist und ihr eigene Rotationsgeschwindigkeit erkennt?

Sie könnte während ihres Fluges ein Bild oder Video anzeigen, das immer in die gleiche Richtung ausgerichtet ist. Man könnte das Batman-Logo zum Himmel werfen. Oder je nach Fluggeschwindigkeit fängt die Scheibe Feuer. Als Spielidee könnte die Scheibe im Flug auch eines der Gesichter der Mitspieler zeigen, der die Scheibe dann fangen muss.

Jetzt muss das nur noch spottbillig werden...

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