Wir waren heute im Seifersdorfer Tal spazieren. Das ist ein Wald- und Landschaftspark nördlich von Dresden. Abseits vom Home-Office gibt es dort lohnende Fotomotive.
Raspberry Pi's sind eigentlich interessante kleine Computer. Meine Erfahrungen damit sind aber eher durchwachsen.
In meinem Haushalt befinden sich ein Pi1, ein Pi2 und ein Pi4. Alle Jahre wieder versuche ich es mal.
Den Pi1 kaufte ich für ein Robotikprojekt. Ich brauchte einen Server, ein paar PWM Pins und Wlan. Heute würde ich hierfür ein ESP32 verwenden. Den gab es zu vor 8 Jahren aber noch nicht. Der Pi war aber gut geeignet. Ich konnte ein NodeJS installieren und machen was ich wollte. 1min nach dem Anschalten war alles bereit. Meine Tochter hatte so langsam wieder das Interesse verloren. Aber dann ging es los.
Ein paar Notizen und die Software liegt bei github.com/Matthias-Hermsdorf/robotik.
Der Roboter hatte ein 12V Akkupack für die Motoren und eine kleine Powerbank für den Pi. Hohe Anfahrströme wenn der Pi gleichzeitig auch mehr Strom haben möchte, kann dazu führen, das der Pi Probleme bekommt und sich ausschaltet.
Das Ausschalten ist so eine Sache. Bis heute hat kein Pi einen Powerbutton. Es gibt Anleitungen im Netz, wie man sich einen baut. Und das sollte man auch. Mit einem einfachen Strom trennen, ist danach gern die SD Karte korrupt und der Pi lässt sich nicht mehr anschalten.
Pi2 kaufte ich wenig später. Es sollte ein lokaler Webserver und vielleicht ein NAS werden.
Das Standardbetriebssystem der Raspberry Pi's hieß früher Rasbian und heute Raspberry OS. Es ist ein modifiziertes Debian und funktioniert im großen und ganzen gut. Dieses Linux lebt im allgemeinen auf einer Micro SD Karte. Nur haben diese Karten im Vergleich zu SSDs eine sehr beschränkte Anzahl von möglichen Schreibvorgängen. Bei dem Webserver hoffte ich, dass das Rasbian darauf getrimmt ist vorrangig readonly zu arbeiten. Nach 9 Monaten war der Pi die Karte dann tot und der Server wieder Weg. Die alten Pi's hatten nur USB2 und ein 100Mbit LAN. Selbst mit einer Festplatte am USB war der Datentransfer zu langsam um als NAS sinnvoll zu sein. Als Webserver für kleine lokale Projekte aber war er gut.
Aktuell habe ich wieder ein Projekt, für dass sich ein Pi anbietet. Es muss ein NodeJS Server sein, der zuhause permanent angeschaltet ist. Der Pi braucht unter 2W und bietet sich hier als langfristig kostengünstiger Server an. Es wäre gut, wenn das Raspbian jetzt auf einer Festplatte liegen würde. Doch die alten Pi's können nicht von USB booten. Die Lösung hierfür fand ich im rasberrypi.org forum. Erst alles auf der Karte installieren, dann die wichtigen Teile auf die Festplatte kopieren, so dass nur noch von der Karte gebootet wird, aber alles weitere auf der SSD passiert. Ich kaufte eine SSD und einen SSD zu SATA Adapter und los geht es.
apt-get install nodejs
So einfach könnte es sein. Damit bekomme ich aber derzeit ein nodejs@10 und das wo derzeit 14 und 15 aktuelle sind. Spätestens npm meckert über die alte Version. In den Tutorials da draußen gibt es dann die krudesten Vorschläge vom selber bauen der Sourcen über alternative Paketmanager. Selten stieß ich auf den Hinweis die aktuellen Paketquellen hinzuzufügen
curl -sL https://deb.nodesource.com/setup_15.x | sudo -E bash -
Gut, damit habe ich ein aktuelles Node auf einem genügsamen Server. Anders als vorherige Projekte, in denen ich die Daten des Servers gern als JSON in ein Datenverzeichnis ablegte, würde das hier mehr Daten generieren, die ich auswerten möchte. Aus NodeJs heraus macht es wirklich keinen Spaß SQL zu benutzen. Ich hatte erst sqlite probiert und dann ein mysql. Schön war das nicht.
MongoDB wird häufig von den JS Hipstern eingesetzt und dann werden Terrabyteweise Daten im Internet freigegeben. Kann schon sein. Diese Instanz soll aber nur im LAN verfügbar sein. Dann ist es nicht so schlimm, wenn es Löcher gibt. Dafür ist die API schön.
await rates.findOne({ tradingPair: tradingPair }, {sort: {created: -1}})
So zum Beispiel. Auf meinem Laptop war alles gut. Auf dem Pi ließ es sich installieren. Aber bei genauem hinschauen, installierte es dort eine deutlich ältere Version. Das Netz sagt: Mongo will eine 64 Bit Umgebung. Der Raspi2 war der letzte 32 Bit Prozessor.
...
Ach eigentlich hatte ich besseres zu tun. Nunja, kaufe ich halt ein neuen Pi, ein 4er mit viel Ram. Und noch den HDMI Adapter dazu weil der Pi MicroHDMI Ports hat. Weiteres Doku lesen sagte das Raspberry OS zwar mit 64 Bit umgehen kann, Programme aber nur eine 32 Bit Umgebung bekommen. Aber man könne ja Ubuntu installieren und dort würde wirklich alles gehen.
Ubuntu ließ sich sofort auf der MicroSD Karte betreiben. Der Pi4 kann auch von USB booten. Zumindest in Rasberry OS. Ubuntu startete einfach nicht von der Karte. Es war frustrierend.
Gut, dann also kein Mongo. Was gibt es noch? CouchDB hatte ich in Erinnerung. Von der API her war auch RavenDB interessant. Es gibt eine kostenlose Community Edition. Aber eigentlich ist es doch ein Freemium Modell. In der Community Edition ist auch der RAM und die Anzahl der Cores beschränkt. Aber dafür steht explizit bei den Downloads, das es eine Variante für den Pi gibt. Aber kaum weitere Doku.
Mein Code hatte ich umgeändert, so dass jetzt statt Mongo RavenDB genutzt wird. Der Raspberry Pi Imager kann jetzt direkt USB Geräte als Ziel auswählen. Ich hatte alles auf dem Pi. Auf dem Schreibtisch, am Monitor hängend lief alles gut. Also fahre ich es runter, hänge es an seine Zielposition neben den Router, schalte ein und sehe... nichts. Er meldet sich nicht im LAN. Und er ist an und weit weg von Monitor und Tastatur. Einen Power Button habe ich nicht.
Ich habe den Pi dann vom Strom getrennt, zurück zum Schreibtisch gebracht und wieder angeschaltet. Dort bekam ich verschiedene Fehlermeldungen. Alles deutet auf ein korruptes Filessystem hin. Es startet nicht mehr.
Vielleicht stelle ich doch den alten zotac ci passiv gekühlten MiniPC hin. Der hat einen Power Button und einen Sata Steckplatz. Die 7 Watt mehr sind ok, wenn es dafür einfach mal funktioniert.
Die Pi's sind klein, billig, genügsam und frustrierend. Kurzfristig zum Entdecken ist das wohl ok. Aber diese Kombination vom fehlenden Power Button und korruptionsanfälligem kurzlebigem Speicher sind ein echtes Hindernis für längerfristige Benutzung.
Ich spühlte gerade ein Erdbeermarmeladenglas aus. Nach etwas kratzen und dann 3x spühlen sah absolut sauber aus. Vielleicht nicht auf atomarer Ebene, aber ausreichend für mich um an einem anderen Tag wieder neue Marmelade einfüllen zu können.
Das Leben könnte so einfach sein. Als Homöopath hatte ich das es einfach mit Wasser füllen können, Marmelade D3 darauf geschrieben. Je sauberer ich das Glas vorher gewaschen hätte, desto intensiver hätte es nach Erdbeere geschmeckt, intensiver als jede Frucht. Und das ganz ohne chemisch nennenswerte Zusätze.
Und ich? Ich hatte nur ein sauberes Glas und etwas Arbeit vor mir.
Die Backrezepte meiner Vorfahren enthalten oft, nach dem Kneten des Teiges und vor dem Ausrollen, die Anweisung "30min kühlgestellt rasten lassen".
Diesen Teil lasse ich seit einer Weile weg. So viel besser wird der Teig nicht, dafür das es so viel länger dauert. Und wenn ich übertrieben habe und den Teig in den Kühlschrank stellte, hatte ich nur noch einen harten Batzen der beim ausrollen gerissen ist. Ich habe den Teig danach immer warm verarbeitet.
Dann kam mir das Rezept von Chefkoch: Lucias Weihnachtsplätzchen unter. Es ist ein Teig mit viel Butter. Laut Bild sollten es fluffige Teigbällchen werden. Bei mir wurde es eine ebene löchrige Masse. Meine Frau sagte: "bäh!" Mein Kind sagte: "lecker!" Bei Versuch 2 formte ich die Teile und stellte das Blech dann ein paar Minuten auf den kalten Balkon. Und siehe da, die Teile wurden fluffig. Meine Frau sagte: "lecker!". Mein Kind sagte: "bäh!"
Butter wird im Warmen weich. Wenn ich die Plätzchen gekühlt in den Ofen stelle, kann sich draußen eine stabile Hülle bilden, bevor im Kern die strukturelle Integrität verloren geht.
Kühlt eure Kekse bevor Sie in den Ofen kommen! Und lasst sie dann so kurz wie möglich drin (nach dem Verschwinden des fettige Glitzern nur noch 1-2 Min). Dannwerden sie am besten.
Schaut in mein Backbuch für die Rezepte meiner Ahnen und was mir sonst noch so auf den Tisch kommt.
Der Witz mit dem WLAN Kabel ist ja schon alt. Aber Zeiten ändern sich. Letztens beim Saturn lag da dieses Bluetooth Kabel.
Das sieht schon spektakulär aus, wenn dieser Zug durch die abgestorbene Einöde fährt, dabei Kohle verbrennt und Asche vom Himmel regnet. Und dann sagt eine Information von der Harzquerbahn, das die Dampflock 700PS hat. Im Vergleich zu 5 Ford Focus oder 2 Tesla Model 3 macht sie ganz schön viel Dreck.
Dafür ist der Fahrpreis auch heftig. Wir sind vom Brocken aus zur Abenddämmerung mit dem letzten Zug die eine Haltestelle wieder nach Schierke gefahren, was 81€ für 2,5 Personen gekostet hat. Meine Frau sagte: "Sieh es als Spende an den Wald". Und dann sahen wir uns irritiert an. Ach ne, Vorzeichenfehler. Der Wald hat da nicht viel davon. Wikipedia sagt: " Mit einem günstigsten Gesamtwirkungsgrad von rund 5,5 % gehören sie außerdem zu den sparsamsten in Deutschland eingesetzten Schmalspurlokomotiven." 5.5% sind ziemlich wenig. Damit geht wohl ein guter Teil des Fahrpreises in den Kauf neuer Kohle.
Wir waren vor ein paar Tagen im Harz. Den habe ich als sehr bewaldet in Erinnerung. Aber fast alle großen Bäume rund um den Brocken waren abgestorben. Der Anlasss waren die letzten trockenen Sommer. Das hat die Bäume geschwächt und dann hat der Borkenkäfer zugeschlagen. Es sah sehr tot aus.
Andererseits gedeiht zartes Grün geschützt im toten Holz.
Ich war mir etwas unschlüssig, was ich davon halten soll. Einerseits waren es alte Bäume, andererseits will es eine Wildniss sein und war doch großflächig eine Monokultur.
Die Leute vom Nationalpark schreiben auf nationalpark-harz.de auch zu dem Thema. Mir scheint es das dieses Absterben erwartet war und für sie der Weg ist, aus dem Forst die Wildnis zu machen. Dazu müssen die gleichzeitig gepflanzten Fichten weg und dürfen als Dünger dienen. Andererseits sind die jetzt nachkommenden Bäume auch erstmal wieder alle gleichalt.
Ich bin gespannt, wie der Harz das nächste Mal aussieht.
Ich wohne mit meiner Familie in einer Dresdner Stadtwohnung auf etwa 80m². Vor kurzem kam eine Nebenkostenabrechnung. Diese enthielt u.a. die Gesamtmenge an Gas, die für unser Haus für Heizung und Warmwasser verfeuert wurde. Und dort stand auch unser Anteil. Daraus ergab sich ein Wert von ziemlich genau 125kWh/(a*m²).
Aber wieviel ist das. Wieviel Energie in einem m³ Erdgas steckt, ist unterschiedlich. 12,5kWh pro m³ ist ein üblicher Wert. Wie passend. 125/12,5 = 10m. Pro Jahr wird für unsere Wohnung das Volumen von 3 Wohnungen an Erdgas verfeuert. Wenn ich mal so annehme noch 45 Jahre zu leben, wird für meine Wohnung noch das Volumen von 135 Wohnungen verfeuert. Das ist eine ganze Menge.
Aber so viel gibt es doch gar nicht. Und was ist wenn das jeder machen würde...
Ein Kollge ist um die Ecke in ein neu gebautes Mehrfamilienhaus gezogen. Es wird mit Fernwärme geheizt und dort gibt es einen Energieausweis. Dieser bescheinigt dem Haus ein Primärenergiebedarf von 18kWh/(am²) und einen Endenergiebedarf von 63kWh/(am²). Dieser Ausweis ist jetzt etwas kompliziert.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der der Endenergiebedarf das, was das Haus an Hitze abstrahlt. Der Primärenergiebedarf enthält enthält nicht nur die lokalen Energiemengen, sondern pro Energieträger einen Faktor für die Energiekosten für Förderung, Transport, Lagerung und alles was vorher eine Rolle spielt. Aber auf der anderen Seite kann man durch Wärmepumpen oder Lufttauscherheizungen mit Wärmerückgewinnung diesen Wert drücken. Pro Quadratmeter wird in diesem Haus nur 18/125 = 14,4% der Energie unseres Hauses benötigt.
Auf der einen Seite legt das nahe unbedingt in ein neues Haus zu ziehen. Selbst mit den Kosten für den Neubau, ist das langfristig so viel besser. Selbst wenn ich ein pervers großes Einfamilienhaus baue, ist die Energiebilanz deutlich positiv, zumal ich dann auch Platz für die Solaranlage habe, damit dieses Strom für Elektrik, Heizung und Auto liefern kann.
Aber eigentlich bin ich ein Stadtmensch und nur bedingt speckgürtelgeeignet. Und dann wird es deprimierend. Energieverordnungen für den Hausbau gibt es seit Mitte der 90iger Jahre. Das Haus in dem ich wohne stammt aus dem Jahr 1907, ist damit jetzt 113 Jahre alt und gut in Schuss. Mit kleineren Reparaturen wird es auch in 100 Jahren noch hier stehen. In Deutschland werden Häuser Hauptsächlich auf Grund von Kriegen abgerissen. Der Rest wird gehegt und gepflegt. So lange es keine Verpflichtungen an Hausinhaber gibt und Gas weiterhin so billig ist, gibt es kaum Anreize etwas zu ändern. Damit werden wir noch sehr viele Jahre solche energieaufwändigen Häuser haben.
Aber: Klimawandel, die Kinder, die Zukunft, ökologischer Fußabdruck...
Ich arbeite seit einer Weile für Solarwatt, einem Dresdner Solarzellen+Batterie+Hardwaredrumrum Hersteller. Wir hatten eine Umfrage unter unseren Interessenten gemacht. Etwas weniger als 1/3 interessierte sich für Solaranlagen der Nachhaltigkeit wegen. Etwas weniger als 2/3 waren an der Wirtschaftlichkeit interessiert. Der schmale Rest wollte beides oder es war egal. Und das sind schon die zu Nachhaltigkeit geneigten. Die meisten handeln aus persönlich ökonomischer Sicht. Um den globalen Blick haben zu können, braucht man schon ein sehr speziellen Fokus um Einschränkungen zu akzeptieren, oder so viel Geld um es einfach machen zu können.
Wir wohnen seit 9 Jahren in dieser Wohnung. Vergleichbare Wohnungen kosten mittlerweile 60% mehr als bei uns. Ein Teil der Prozente geht auf das Konto der Inflation. Der Rest ist für die Grundstücksknappheit in Dresden.
Aus ökonomischer Sicht sollten wir nicht umziehen. Aus ökologischer Sicht müssen wir es unbedingt. Zwei Herzen schlagen ach in meiner Brust.
Und dann sind da noch Faktoren wie ÖPNV Anbindung, Auto-Notwendigkeit, Grün und Grundstück, Aussicht, Bezahlbarkeit, Erreichbarkeit der Schule, Freunde und Familie. Herr Hermsdorf: Wo sehen Sie sich in 5 Jahren? Das ist wirklich eine schwierige Frage auf die ich noch keine Antwort habe.
